Aus der Broschüre “BARF” von Swanie Simon
Impfungen sind nicht ohne Nebenwirkungen, teilweise können diese sehr gravierend sein. Aus diesem Grund sollte ein Welpe so wenig und so spät wie möglich geimpft werden. Sinnvoll sind Impfungen gegen Parvovirose, Staupe und eventuell noch Hepatitis. Weniger sinnvoll bis schädlich sind Impfungen gegen Leptospirose, Zwingerhusten und Borelliose, da diese entweder wenig wirksam sind oder ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko haben. Gegen Tollwut kann geimpft werden, wenn der Junghund älter ist und über die Grenze in andere Länder mitgenommen werden will. Hier ist eine Impfung nur alle 3 Jahre notwendig.
Viele Hundebesitzer und Züchter glauben, dass Welpen gegen Viruserkrankungen geschützt sind, solange sie von der Mutter noch gesäugt werden. Das stimmt definitiv nicht. Welpen bekommen Antikörper gegen diese Erkrankungen ausschliesslich über die Kolostralmilch in den ersten Tagen nach ihrer Geburt. Diese sogenannten maternalen Antikörper bauen sich dann mit der Zeit ab, und das Immunsystem des Welpen entwickelt sich soweit, dass es selber Antikörper bilden kann. Es gibt bei jedem Welpen eine kurze Zeit, in der er selber noch keine Antikörper gebildet hat und die maternalen Antikörper keinen sicheren Schutz mehr bieten aber hoch genug sind, um einen Impferfolg zu verhindern. (D.h. die Impfung nützt nichts)
Diese Zeit wird als „Fenster der Verwundbarkeit“ bezeichnet. Da in der Regel keine Messung der maternalen Antikörper bei Welpen stattfindet, weiss man nicht, wann der optimale Impfzeitpunkt ist. Bei den gängigen Impfprotokollen für Welpen wird deshalb mit ein „Schrotschussmethode“ gearbeitet, indem ab der 7. oder 8. Woche alle 4 Wochen geimpft wird, da die Höhe der maternalen Antikörper sehr verschieden sein kann.
Hierin findet man den zweiten weit verbreiteten Irrtum. Es ist unnötig mehrmalige Impfungen durchzuführen, um einen Immunschutz aufzubauen. Würde man dann impfen, wenn die maternalen Antikörper nicht mehr in ausreichender Höhe vorhanden sind um den Impferreger sofort zu vernichten, würde eine einzige Impfung beim Welpen einen Schutz über Jahre ( wenn nicht sogar fürs ganze Leben) bringen, zumindest in Bezug auf Viruserkrankungen ( Staupe, Parvo, Hepatitis). Es ist durchaus möglich, den maternalen Antikörpertiter der Welpen zu messen.
„Ich (Swanie Simon) verfahre seit Jahren so, mit Unterstützung meines Zuchtverbandes, des Vereins für Deutsche Schäferhunde e.V.. Bei den ersten 7 Würfen, bei denen ich Titermessungen durchgeführt habe, musste noch kein Wurf vor der 12. Woche geimpft werden.Ein Wurf hatte sogar einen Titer bis in die 21. Woche. Und das mit ungeimpften Muttertieren!“
Kleintierimmunologen und Tierärzte äußern
sich zur jährlichen Revakzinierung
Zitate zusammengestellt von Mo Peichl & Swanie Simon
“Herunterladen & Weiterleitung von dieser Zitatsammlung ausdrücklich erlaubt”
Quelle: www.drei-hunde-nacht.de
T. R. Philipps/R. D. Schultz
„Eine Praxis, die vor vielen Jahren einsetzte und der es an wissenschaftlicher Gültigkeit oder Rechtfertigung mangelt, sind jährliche Wiederholungsimpfungen. Für jährliche Revakzinierungen besteht fast ohne Ausnahme keine immunologische Notwendigkeit. Immunität gegen Viren hält über Jahre oder das ganze Tierleben lang an. Eine wirksame Impfung gegen die meisten bakteriellen Krankheitserreger ruft ein immunologisches Gedächtnis hervor, das über Jahre anhält und es dem Tier ermöglicht, eine protektive anamnestische (sekundäre) Antwort zu entwickeln, wenn es virulenten Organismen ausgesetzt ist. Einzig die Immunantwort auf Toxine erfordert Auffrischimpfungen (zum Beispiel wird die Tetanustoxin-Auffrischung alle sieben bis zehn Jahre empfohlen). Toxin-Impfstoffe werden aber bei Hunden und Katzen gegenwärtig gar nicht verwendet.“
(Kirk’s Current Veterinary Therapy, 1992)
Professor Niels C. Pedersen (University of California, Davis)
„Viele Veterinäre und eine noch größere Zahl von Patientenbesitzern bezweifeln zunehmend die medizinische Grundlage für die routinemäßigen jährlichen Impfungen der Haustiere, und das mit Recht! Die Praxis ist nicht zu verteidigen, warum also sollen wir darüber noch länger diskutieren oder das Thema ignorieren?“
(Proceedings of the American Animal Hospital Association, 1997)
Professor Alice Wolf (Texas A & M University, Austin)
„Kinder oder Erwachsene werden nicht jährlich neu geimpft, und es werden auch keine Titer gemessen, um zu bestimmen, ob sie noch einen angemessenen Schutz haben. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das der Fall ist. Humanimpfstoffe sind nicht anders als Tierimpfstoffe, und das Immunsystem von Hund und Katze ist auch nicht anders als das Immunsystem des Menschen.“
(Veterinary Proceedings, 1998)
Professor Fred W. Scott (Cornell University, Ithaka)
„Die Impfstoffhersteller sollten ihre Vakzinen auf die längere Dauer des Immunschutzes hin testen und in ihren Empfehlungen auf dem Beipackzettel eine realistischere Dauer des Immunschutzes angeben.“
(Feline Practice, Juli/August 1997)
Prof. Dr. Marian Horzinek (Universität Utrecht)
„Es ist die wissenschaftliche Einsicht, die einem sagt, es ist nicht notwendig, jährlich zu impfen, man könnte mit längeren Intervallen arbeiten. Aber weder der Tierarzt, der gerne seinen Klienten einmal pro Jahr sehen will, noch die Impfstoffwerke haben ein Interesse daran, weniger häufig zu impfen.“
(WDR-Interview, gesendet im Januar 2001)
Horzinek
„Bis vor wenigen Jahren war man der Meinung, Impfungen schadeten nie. Auch wenn sie vielleicht nicht nützen, stellen sie zumindest keine Gefahr dar. Inzwischen wissen wir, daß das nicht so ist.“
(WDR-Interview, Januar 2001)
Horzinek
„Die jährliche Vakzinierung gegen alles und jedes ist eher Folklore.“
(Tierarztkongreß Düsseldorf, November 2000)
Horzinek
„Immunität gegen Masern hält lebenslang, und ich weiß von keinem Veterinär, der von seinem Hausarzt eine jährliche Masernimpfung verlangt. Aber die meisten Kleintierärzte in Europa revakzinieren Hunde jährlich gegen Staupe, und Staupe ist nichts anderes als Hundemasern.“
(Veterinary Vaccines and Diagnostics, 1999)
Professor Ronald D. Schultz (University of Wisconsin, Madison)
„Meine eigenen Haustiere werden als Welpen ein- oder zweimal geimpft und dann nie wieder, mit Ausnahme der Tollwut-Impfung, die alle drei Jahre gegeben wird, seit ein Drei-Jahres-Produkt erhältlich ist. Ich verfahre nach diesem Programm seit 1974, und es ist weder bei meinen Haustieren noch bei den Haustieren meiner Kinder und Enkel jemals eine Infektionskrankheit aufgetreten.“
(Veterinary Medicine, 1998)
Schultz
„Die Empfehlung zur jährlichen Auffrischung war nicht durch wissenschaftlich fundierte Studien belegt, und man wird für viele der gebräuchlichen Produkte in der Literatur auch keine Veröffentlichungen finden, die die Notwendigkeit der jährlichen Impfung nachweisen.“
(Veterinary Medicine, März 1998)
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