BARF ist eine Abkürzung und steht für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ – Englisch: „Bones And Raw Foods“ (Knochen und rohes Futter)
Ausschnitte aus dem Buch „Rohkäppchen und der zahnlose Wolf“ von Dr. med. vet. Jutta Ziegler
Rohes ist nicht tot…
Bei der Rohfütterung (rohes Fleisch, Obst und Gemüse) bleiben nicht nur alle Makro- und Mikronährstoffe erhalten, sondern auch die ernährungsphysiologisch wichtigen sekundären Pflanzenstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe sind in ihrer Vielfalt und Zusammensetzung noch lange nicht vollständig erforscht, werden durch die industrielle Verarbeitung aber fast vollständig vernichtet. Diese Stoffe kann man, aufgrund fehlenden Wissens ob ihrer Zusammensetzung, nicht synthetisch nachbauen. Sie gehen bei der Verarbeitung unwiderruflich verloren.
Die Darmbakterien fühlen sich wohl
Durch die Fütterung von rohem Fleisch wird eine stabile Darmflora aufgebaut. Rohfutter ist natürlicherweise nicht steril wie industriell verarbeitetes.Keimfreiheit eines Hunde- und Katzenfutters wird zwar vom Hersteller, von Tierärzten und mittlerweile auch vom Verbraucher gefordert, widerspricht aber jeder Notwendigkeit. Hunde- bzw. Katzenfutter soll und darf nicht steril sein. Sterile Nahrung verhindert nicht nur den Aufbau einer stabilen Darmflora, sondern auch die Ausbildung eines belastbaren Immunsystems. Schon während des Geburtsvorganges im Geburtskanal und danach durch das Abschlecken durch das Muttertier wird der Welpe mit den für ihn so wichtigen Bakterien konfrontiert. Geschieht das nicht, wie es bei Kaiserschnitten der Fall ist, kann die Darmflora des Neugeborenen nur unvollständig aufgebaut werden. Ein schlechter Start ins Leben! Auch bei Welpen von Muttertieren, die ausschliesslich mit Industrienahrung gefüttert worden sind, ist die Darmflora rudimentär, d.h. die Zusammensetzung der Bakterienstämme nicht optimal und die Gesamtmenge der für die Verdauung notwendigen Bakterien und Enzyme geringer.
Keine chemischen Zusätze
(synthetische Vitamine, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Antioxidantien)
Viele dieser Zusätze sind auf ihre Wirkung im Organismus noch gar nicht untersucht worden. Dass einige aber Allergien auslösen können, ist nachgewiesen.
Die Auswahl der Rohstoffe liegt alleine in Ihrer Hand
Sie können selbst bestimmen, woher das Fleisch und woher Gemüse, Obst sowie die Zutaten kommen. Sie haben Einfluss auf die gesamte Zusammensetzung des Futters.
Kotmengen sind bedeutend kleiner und riechen auch weniger.
Je grösser der Anteil an billigen „Füllstoffen“(Getreidenebenprodukte etc. vor allem in extrudiertem Trockenfutter. Besser ist kaltgepresstes Trockenfutter), desto grösser ist die Kotmenge.
Gesünderes Gebiss
Zahnstein kann zwar auch bei gebarften Hunden vorkommen, ist aber viel seltener. Durch das längere Kauen auf grossen Fleischstücken und das Benagen von Knochen wird das Gebiss regelmässig gereinigt. Dass Fertigfutterkroketten die Zähne reinigen, gehört ins reich der Märchen. Hunde und Katzen zerkauen Kroketten nicht geduldig, sondern schlucken sie einfach hinunter.
Keine schlechten Ausdünstungen
Wenn die Verdauung gut funktioniert, gibt es keine übelriechenden Blähungen. Die Tiere riechen auch als Ganzes besser ( Ausdünstung vom Fell).
Vitaleres Tier
Bei Verfütterung von Rohmaterialien bleiben alle Nährstoffe erhalten. So ist der Gesundheitszustand des Hundes optimal und damit die Vitalität der Tiere sehr gut. Gebarfte Tiere verfügen über einen stärkeren Band- und Sehnenapparat, haben eine besser ausgebildete Muskulatur und sind damit leistungsfähiger und weniger anfällig für Verletzungen. Gebarfte Hunde und Katzen kann man oft auch an der Beschaffenheit ihres Felles identifizieren. Nicht gebarfte Hunde und Katzen fallen häufig durch struppiges und stumpfes Fell auf, besonders, wenn sie schon etwas älter sind.
Weniger Darmparasiten
Auf Grund einer stärkeren Magensäurebildung sowie einer stabileren Darmflora ist der gebarfte Hund meist in der Lage, nach einer Infektion sich der Parasiten selbst zu entledigen. Sollte ein Wurmbefall doch einmal zu Durchfällen und anderen Darmbeschwerden führen, kann man durch die Gabe bestimmter Naturheilmittel gegensteuern. Hier eignet sich besonders Kamala, ein bewährtes altes Wurmmittel, das aber fast keiner mehr kennt. Warum? Es ist nicht patentierbar und damit nicht interessant für die Pharmaindustrie. Auch bestimmte Kräuter sind sehr wirksam gegen jede Art von Wurmbefall. Mit „Universal Hund Para“ und Kamala haben wir zwei Mittel, die nicht nur gegen Würmer im Darm, sondern auch bei Giardienbefall sehr hilfreich und wirksam sind.
Die Gefahr der Magendrehung ist gering
Ein Magen-Darmtrakt, der rohes Fleisch zu verdauen hat, muss mehr arbeiten, als wenn er „Vorverdautes“ in Form von Fertigfutter bekommt. Wenn Muskulatur stärker beansprucht wird, entwickelt sie sich besser und wird kräftiger. Eine gut ausgebildete Magen-Darmmuskulatur liefert die besten Voraussetzungen um eine Magendrehung zu verhindern. Magendrehungen können zwar auch bei gebarften Hunden vorkommen, aber um vieles seltener. Es gibt erblich vorbelastete Hunde (z.B. Hovawart, Doggen), die aufgrund ihres Körperbaues – hoher Brustkorb- trotz Rohfütterung eine Magendrehung bekommen können. Empfehlenswert sind deshalb 2 Mahlzeiten pro Tag. Rohfutter quillt auch im Gegensatz zu extrudiertem Trockenfutter im Magen nicht auf, was ja die Gefahr einer Magendrehung stark begünstigt.
Fressen macht auf einmal Spass…
Wenn man manchen Hunden und auch Katzen zuschaut, wie sie sich gebärden, wenn sie das erste Mal in ihrem Leben etwas „Anständiges“ zwischen die Zähne bekommen, kann man sich folgenden Gedankens schwer erwehren:Du armes Tier, so alt hast du werden müssen, bis du endlich etwas Richtiges zum Fressen bekommst! Kein langweiliges Trockenfutter, das in kurzer Zeit aufgefressen ist…
Gewisse Mythen rund ums Barfen halten sich hartnäckig. Sie sind dazu da, Hundebesitzer zu verunsichern. Hunde werden nicht aggressiver, sondern sind durch das Barfen viel ausgeglichener und agiler als die mit Fertigfutter ernährten. Abgesehen davon, dass die Tiere zufriedener sind, weil sie auch länger beim Fressen beschäftigt sind, gibt es auch einen Zusammenhang mit der Bildung von Serotonin, dem sog. Glückshormon. Dazu könnte man in diesem Buch noch vieles vertiefen…
Weiterführende Informationen Informationen finden sie in unsere Literaturempfehlungen.